Hinweis: Bei dem vorliegenden Text handelt es sich um eine Abschrift des originalen Regimentsbefehls, der durch den Kommandeur, Standartenführer Harmel, am 5. Juni 1943 an das SS-Panzergrenadier-Regiment „Deutschland" ausgegeben wurde. Der Befehl diente der Vorbereitung auf das Unternehmen Zitadelle, mit dem in einer großen Kesselschlacht die Stadt Kursk erobert werden sollte (auch bekannt als Schlacht um Kursk).
Im Zuge der Kämpfe sollte sich eine der größten Panzerschlachten des gesamten Krieges entfalten. Das Panzergrenadier-Regiment „Deutschland" spielte bei den Kämpfen im Frontbogen von Kursk und kurz darauf bei Charkow eine entscheidende Rolle.
Als Leseempfehlung zu diesem Thema möchten wir Sie auf das originale Kriegstagebuch der 16. Pionierkompanie des Regiments hinweisen, das unter der Führung von Heinz Macher im Sommer 1943 an vorderster Front kämpfte. Das Buch „Die Sechzehnte 1943" ist als E-Book, Taschenbuch, gebundene Ausgabe und Hörbuch überall erhältlich, wo es Bücher gibt. Weitere Infos zum Buch finden Sie hier: Link zum Buch
1.) Feind
Lage unverändert. Verlauf fdl. HKL. u. Lage des fdl. Stellungssystems aus beiliegenden Luftbildern ersichtlich.
Fdl. Gefechtsvorposten auf Höhe 700 m nördl. Hufeisenwäldchen.
Starke fdl. Bomber- u. Schlachtfliegertätigkeit.
2.) Pz.Gren.Div. „Das Reich“
greift in der Morgendämmerung des 5.6.43 mit einem Pz.Gren.Rgt. in vorderster Linie aus dem bisherigen Verteidigungsabschnitt der Div. nach Norden an.
3.) Pz.Gren. Rgt. „Deutschland"
hat den Auftrag Burjatschicha und Höhe 206,1 (2 km nördl. davon) anzugreifen und bis 5.6.43, 14.oo Uhr zu nehmen.
4.) Es werden eingesetzt:
Vorne rechts: Verst. III./Pz.Gren.Rgt. „Deutschland",
Vorne links: verst. II./Pz..Gren. Reg. „Deutschland".
Grenze rechts: (zu T-Div. )
Grenze links: (zu LAH)
Trennungslinie zwischen III. u. II./„D“
5.) Angriffsziel:
1. Angriffsziel: Höhe mit Strohmietenfamilie - Hf. Burjatschicha.
2. Angriffsziel: Höhe 206, 1.
6.) Angriffsbeginn:
Nach Beendigung des Feuerschlags der Artl. gegen o4.2o Uhr.
7.) Unterstellungen:
Sturmgeschützabt. „Das Reich“
1. u. 2. Pz.Pi.BtL „Das Reich“
8.) Zusammenarbeit:
II./A. R. „Das Reich“
IV./A. R. „Das Reich“,
Nebelwerferregiment 134 (Annahme).
9.) Kampfaufträge:
A) Btl.:
I./„D“ verbleibt vorerst in den alten Stellungen, unterstützt beim Angriff des verst. III./ „D“ und wird voraussichtlich nach Erreichen des 2. Angriffszieles als Res.Btl. nachgezogen. Unter allen Umständen muß Btl. verhindern, daß verst. III./„D“ vor Angriffsbeginn in einen Kampf verwickelt wird.
I./„D“ nimmt am 5.6.43, o1.oo Uhr handstreichartig und ohne Vorbereitung durch schwere Waffen fdl. Gefechtsvorposten.
Stellungsartillerie A.R. 133 und 4./„D" täuschen durch Feuerschwerpunktbildung auf Burjatschicha einen Angriffsschwerpunkt vor Beginn der Wegnahme der Gefechtsvorposten vor.
Bei Einbruch der 1./„D" in die fdl. Gefechtsvorpostenstellung riegeln Artl. und schwere Waffen Gefechtsvorpostenstellung nach Osten gegen den Nachbarabschnitt und Norden gegen fdl. HKL ab, um Näherung der Gefechtsvorposten aus der Tiefe zu verhindern. Schwere Waffen des I./„D“ schießen ab oo.oo Uhr normales Störungsfeuer, gleichzeitig als Geräuschtarnung. Weiterhin sichert I./„D" vornehmlich rechte Flanke gegen Waldstück hart ostwärts der Straße durch besondere Maßnahmen. Auf Naht zwischen T-Div. u. Rgt. „Deutschland" ist besonderes Augenmerk zu legen.
II./„D" bricht nach Feuerschlag der Artl. aus Bereitstellungsraum hinter Pz. A.A. „Das Reich“ in das fdl. Stellungssystem ein und nimmt Hf. Burjatschicha
Verst. III./„D" hat den Auftrag in das Stellungssystem auf der „Strohschoberfamilienhöhe“ einzubrechen und diese Höhe zu nehmen.
B) Rgt.-Kpn.
13./„D“ wird III./„D“ unterstellt, sichert das Antreten des Btls. und unterstützt den Angriff durch Feuer auf erkannte fdl. schwere Waffen.
Zielzuweisung gemäß Punktplan.
14./„D“ auf Zusammenarbeit mit III./„D“ angewiesen, unterstützt mit der geschlossenen Kompanie den Angriff des Btl. auf erkannte fdl. Ziele und übernimmt zugleich im Abschnitt des Rgts. den aktiven Luftschutz.
16/„D“ unterstellt als Stoß- u. Flammenwerfertrupps 1./„D“ 2 Gruppen, III./„D“ 2 Gruppen.
Stabskp./„D“ führt zur Verstärkung der 12./„D“ einen Pakzug zu.
C) Unterstellte Waffen
Sturmgeschützabt. „Das Reich“ unterstützt Angriff des verst. III./„D ", schaltet flankierende Waffen des Feindes aus und übernimmt Panzerschutz im Abschnitt des Rgt. Zielzuweisung bei Angriffsbeginn gemäß Zielpunktplan.
1./Pi.Btl. „Das Reich“ wird III./„D“ als Minenräum- und Minensuchtrupp unterstellt.
2./Pi.Btl. „Das Reich“ wird Sturmgeschützabt. unterstellt.
D) Auf Zusammenarbeit angewiesene Waffen:
Stellungsartl. A.R. 133 Auftrag gemäß .9. A)
Bei Angriff des verst. III./„D“ übernimmt Stellungsartl. A.R. 133 zusammen mit Artl.Rgt. A.R. „Das Reich" die Artl.-Bekämpfung nach Anordnungen des Arko 133.
II.u. IV/A.R. „Das Reich“ unterstützen vornehmlich den Angriff des III./„D“.
Nach Stukaangriff Feuerschlag der beiden Abteilungen auf "Strohschoberfamilienhöhe".
Zielzuweisung gemäß Zielpunktplan.
Munitionseinsatz wird durch Kdr. A.R. „Das Reich“ geregelt.
Nebelwerfer-Regiment schaltet fdl. Flankenfeuer aus rechtem und linkem Abschnitt aus und blendet dort fdl. B-Stellen.
10.) Luftwaffe:
Stukageschwader 77 macht Bombenangriff auf fdl. Stellungssystem mit Schwerpunkt auf „Strohschoberfamilienhöhe“ o4.oo Uhr bis o4.15 Uhr. Letzte Bombe wird durch Abschießen 3-er roter Leuchtkugeln aus Flugzeug angezeigt. Nach den 3 roten Leuchtzeichen fliegen beide Staffeln abermals 3 Tiefangriffe, um Gegner mit Bordwaffen unter Feuer zu nehmen.
Artl. und schwere Waffen erhalten erst „Feuerfrei“ nach letztem Tiefangriff der Stuka.
11.) Geplante Kampfführung:
oo.3o Uhr
Ende der Bereitstellung III./„D“
o1.oo Uhr
Handstreichartige Wegnahme der fdl Gefechtsvorposten ohne Feuerunterstützung durch schwere Waffen, jedoch unter Vortäuschung der Angriffsabsicht durch Feuer auf Burjatschicha.
III./"D" schiebt sich in die vordersten Stellungen der 1. ISS "D"
o4.ooUhr
Stukaangriff durch Stukageschwader 77 auf „Strohschoberfamilienhöhe"
o4.15Uhr
Feuerschlag der Artl. und der gesamten schweren Waffen des III. und I./„D“ und der unterstellten Waffen des Rgt. auf "Strohschoberfamilienhöhe", Dauer 3 Minuten.
Während Stukaangriff und Feuerschlag Hineinschieben des verst. III./„D“ in die Sturmausgangsstellung.
Nebelwerfer-Regiment 13 blendet während dieser Zeit des Hineingehens in die Sturmnausgangsstellung fdl. B-Stellen auf Burjatschicha durch Nebel.
Nach einer kurzen Pause erneuter Feuerschlag mit Abpraller-Schießen.
Nach Beendigung dieses 2. Feuerschlags Angriff und Einbruch des III./„D“, Aufrollen der Stellungen auf „Strohschoberfamilienhöhe“ von Ost nach West durch Stoßtrupps der 16.Kp., verst. durch Teile der Inf.Kpn. und Verbindungsaufnahme mit II./„D“' bei Kolchos, dabei Abriegelung nach Norden und Nordosten durch Feuer der schweren Waffen des III./„D“.
12.) Luftschutz:
durch gesamte 14./„D“ im Angriffsstreifen des Rgts.
Die Res.Züge und die nicht unmittelbar im Kampf eingesetzten Teile des Btls. übernehmen bei fdl. Tieffliegerangriffen die Bekämpfung.
13.) Leuchtzeichen:
Weiß: Hier sind wir
Grün: Feuer vorverlegen.
Rot: Feuer stoppen für alle Waffen.
Rot aus Flugzeugen geschossen: Letzte Bombe gefallen.
14.) Auslegen von Fliegertüchern:
Die vordersten Teile haben vor Stukaangriff Fliegertücher auszulegen unter gleichzeitigem Abbrennen roter Handrauchzeichen.
Gefechtsstände bis zu den Kpn., Kfz. und Sturmgeschütze müssen durch Hakenkreuzflaggen kenntlich gemacht werden.
15.) Nachrichten-Verbindung:
Draht durch Rgt.Nachr.-Zug zu allen Btlnen.
Überlagernd Funk
Funkerlaubnis wird durch mich erteilt!
16.) Kfz. -Staffeln:
Leerfahrzeuge, Trosse I oder II verbleiben im „Baderaum“.
17.) Hauptverbandsplatz:
Wagenhalteplatz: Hf. Netjanski
18.) Rgt.Gef.Std.: Hf. Netjanskj
gez. Harmel
Standartenführer und
Rgts.-Kommandeur.
Ostfront 1943: Mit nur 35 Mann schlägt der junge Kompaniechef der „Sechzehnten“, Heinz Macher, eine Bresche in die sowjetische Verteidigung vor Charkow und trägt damit maßgeblich zum Erfolg der berühmten Manstein-Rochade bei, mit der die Deutschen die dritte Schlacht bei Charkow für sich entscheiden. Für seine Verdienste wird Macher das Ritterkreuz verliehen.
Einige Monate später nimmt die Kompanie an der Schlacht um Kursk teil, der größten Panzerschlacht aller Zeiten. Kurz darauf wird Macher verwundet.
Das vorliegende Buch liefert Ihnen einmalige Einblicke in den Alltag einer Kampfeinheit der Waffen-SS während der beiden wichtigsten deutschen Operationen des Jahres 1943. Die Berichte beginnen am Neujahrstag 1943 und enden mit der Verwundung Machers nach Abbruch der Kursk-Offensive.
Das Buch bietet Ihnen einzigartige Einblicke in die Tagesabläufe und das Vorgehen einer Kampfkompanie der Waffen-SS. Neben zahlreichen Berichten direkt von der Front beinhaltet es auch Eindrücke aus dem Ausbildungsbetrieb und von einer Reise nach Berlin, wo Heinz Macher und Kameraden Joseph Goebbels treffen.
Profitieren Sie vor allem von den extra für dieses Buch angefertigten Lagekarten, die Ihnen den Verlauf der Kämpfe auf taktischer und strategischer Ebene vor Augen führen. Insgesamt befinden sich mehr als 45 Fotos aus dem Kompaniealltag, Karten und Skizzen im Buch.
Sichern Sie sich jetzt dieses einmalige Zeitzeugnis über den Kampf einer Einheit der Waffen-SS. Das Buch ist als Taschenbuch, gebundene Ausgabe, E-Book und Hörbuch überall erhältlich, wo es Bücher gibt.
Titel: Die Sechzehnte 1943
Autor: Heinz Macher