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Blog: Verfügte die Marine der NVA über U-Boote?

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Volksmarine
Volksmarine

Die Volksmarine der DDR – offiziell Teil der Nationalen Volksarmee (NVA) – besaß entgegen einem weit verbreiteten Mythos keine einsatzfähigen U-Boote. Zwar gab es in den frühen 1950er-Jahren Überlegungen und erste Ausbildungsvorbereitungen für eine DDR-U-Bootwaffe, doch ein operativer Verband wurde nie aufgebaut. Die maßgeblichen Quellen sprechen von konzeptionellen Planungen und Anläufen, die letztlich nicht über Vorbereitungen hinausgingen. Stattdessen konzentrierte sich die Volksmarine auf Küstenverteidigung, Minenkrieg, Torpedoschnellboote und U-Jagd-Kräfte – in enger Verzahnung mit sowjetischen und polnischen Flottenanteilen des Warschauer Pakts.

 

Nach der Gründung der NVA 1956 entstand aus der VP-See die Volksmarine. In der Wiederaufrüstungsphase diskutierten Planer eine kleine U-Bootkomponente, u. a. zur Ostsee-Operationsführung. Trainingsstrukturen und Personalvorauswahl wurden zeitweise vorbereitet, doch politisch-ökonomische Prioritäten, Industriekapazitäten und die Arbeitsteilung im Bündnis führten dazu, dass man auf eigene Boote verzichtete. Die Abstützung auf sowjetische Unterseeboote galt als ausreichend, während die DDR-Flottenkräfte vorrangig Schnell-, Minen- und U-Jagdboote stellte.

 

U-Boot-Jagd statt U-Boot-Waffe

Da keine U-Boote eingeführt wurden, lag der technische Schwerpunkt im Bereich der U-Bootabwehr (ASW) und des Torpedoangriffs an der Küste. Typisch waren U-Jagd-Boote (etwa die als U-Bootjäger/„Kleine U-Bootabwehr-Schiffe“ klassifizierten Einheiten der Hai-Klasse, Projekt 12) mit Rumpf-Sonaren, Wasserbomben-/Raketenwerfern und hoher Manövrierfähigkeit in Flachwasserzonen. Ergänzt wurden sie durch Torpedoschnellboote, Minenleger/-räumer und Küstenschutzschiffe; Sensorik, Funk- und Datenverbünde und Landradare schufen ein dichtes Ostsee-Lagebild.

In einem Konflikt sollte die Volksmarine den Zugang zur östlichen Ostsee sperren, Minensperren legen, gegnerische Einheiten in Küstennähe bekämpfen und die eigene Küstenlinie sichern. U-Jagdkräfte sollten NATO-Unterseeboote in den seichten, akustisch komplexen Ostseegewässern aufklären, binden oder vertreiben – koordiniert mit sowjetischen U-Booten, die die offensive Unterwasserrolle übernahmen. Friedenszeiten prägten Übungen, Grenzsicherung, Minenabwehr und Gefechtsdienst in der Bündnisstruktur.

„U-Boote der NVA“ existierten als Planung und Mythos, nicht als Flottenrealität. Die DDR setzte stattdessen konsequent auf eine küstennahe, bündnisintegrierte Seestreitkraft mit starkem U-Jagd- und Minenkriegsprofil – eine Rolle, die zum Ostsee-Operationsraum und zur Arbeitsteilung im Warschauer Pakt passte.

 

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