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Blog: Die V1 – Die „Vergeltungswaffe 1“ im Zweiten Weltkrieg

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Die V1 – Die „Vergeltungswaffe 1“ im Zweiten Weltkrieg

Was war die V1?

Die Fieseler Fi 103, besser bekannt unter ihrer Propagandabezeichnung V1 („Vergeltungswaffe 1“), war die erste einsatzfähige Marschflugkörperwaffe der Geschichte. Entwickelt wurde sie ab 1942 im Auftrag des deutschen Heereswaffenamtes durch die Fieseler-Werke in Kassel sowie durch die Luftfahrtforschungsanstalt Braunschweig. Der Antrieb erfolgte durch ein sogenanntes Argus As 014-Pulsorohrtriebwerk, das der Waffe ihr charakteristisches, pulsierendes Geräusch verlieh – der Grund, weshalb die V1 von der britischen Bevölkerung als „Buzz Bomb“ oder „Doodlebug“ bezeichnet wurde.

Die V1 war etwa 8 Meter lang, wog rund 2,2 Tonnen und trug einen Sprengkopf von etwa 850 Kilogramm Amatol. Sie erreichte eine Geschwindigkeit von rund 640 km/h und hatte eine Reichweite von bis zu 250 Kilometern. Gesteuert wurde sie durch ein einfaches Kreiselkompass-System und eine mechanische Zeitsteuerung, die den Treibstofffluss nach der berechneten Strecke unterbrach – woraufhin die Waffe abstürzte und explodierte.

Der operative Einsatz begann am 13. Juni 1944, wenige Tage nach der alliierten Landung in der Normandie. Von eigens errichteten Startanlagen an der französischen Kanalküste – insbesondere in der Region Pas-de-Calais – wurden die ersten V1 gegen London abgefeuert. In den folgenden Monaten starteten deutsche Truppen tausende dieser Flugkörper, vor allem gegen Ziele in Südengland, London und Antwerpen.

Die Wirkung der Waffe war militärisch begrenzt, psychologisch jedoch erheblich. Der gleichmäßige Ton der V1-Motoren und das plötzliche Verstummen kurz vor dem Einschlag lösten bei der Zivilbevölkerung Panik aus. Zwischen Juni 1944 und März 1945 wurden rund 10.000 V1 abgefeuert, von denen etwa 2.400 London erreichten. Die britische Flugabwehr und Jagdflugzeuge konnten mit zunehmender Erfahrung einen Großteil der Geschosse abschießen.

Ab September 1944 wurden die Startstellungen durch den Vormarsch der Alliierten weitgehend zerstört. Spätere Starts erfolgten von mobilen Rampen in den Niederlanden. Mit dem Ende des Krieges endete auch der Einsatz der V1.

Die V1 markierte den Beginn einer neuen Ära der Waffentechnik – des ferngelenkten, unbemannten Flugkörpers. Ihr Konzept diente nach 1945 mehreren Nationen als Grundlage für die Entwicklung moderner Marschflugkörper. Heute gilt die V1 als technisches, aber auch als moralisch ambivalentes Symbol der Kriegsführung des 20. Jahrhunderts.

 

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