Die führenden Seenationen entwickelten nun moderne U-Boote für ihre Seestreitkräfte. Das deutsche U 1, das 1906 das erste U-Boot der Kaiserlichen Marine wurde, konnte bis zu 30 Meter tief tauchen, und wurde noch im 1. Weltkrieg als Schulungs-U-Boot eingesetzt. Unterseeboote der US-amerikanischen S-1-Klasse, die von 1917 bis 1924 gebaut wurden, konnten sogar 61 Meter tief tauchen.
Im 2. Weltkrieg gaben die deutschen Werften für die zahlenmäßig am häufigsten gebaute U-Boot-Klasse Typ VII eine maximale Tauchtiefe von ca. 165 Meter und eine empfohlene Tauchtiefe von 100 Meter an. Einige Boote schafften im realen Einsatz unter Kampfbedingungen sogar bis zu 280 Meter.
Tauchtiefen der Nachkriegszeit
In der heutigen Zeit halten Druckkörper militärischer U-Boote im Normalfall dem Wasserdruck in ca. 600 Meter Wassertiefe stand. Russische Atom-U-Boote sollen es sogar auf bis zu ca. 1.200 Meter geschafft haben, nachzuweisen ist allerdings lediglich eine Tauchtiefe von rund 900 Meter.
Spezielle Tiefsee-U-Boote, die überwiegend zu Forschungszwecken und nicht beim Militär zum Einsatz kommen, sind theoretisch in der Lage, jeden Punkt des Meeresgrundes zu erreichen. Eine Ausnahme sind hier Rettungs-U-Boote und DSRV-Tiefsee-Rettungs-U-Boote (auf Englisch: Deep Submergence Rescue Vehicle oder kurz DSRV). Dies sind spezielle U-Boote zur Rettung von anderen U-Booten oder deren Besatzung. Grundsätzlich gibt es dabei zwei verschiedene Typen von Rettungs-U-Booten. Zum einen bemannte und zum anderen unbemannte Rettungs-U-Boote. Erstere dienen in der Regel zur Rettung der Besatzung, während letztere vor allem U-Boote, die sich in Fischernetzen oder Unterwasserkabeln verfangen haben, befreien sollen. Die bemannten DRSV-Rettungs-U-Boote dienen dazu, wenigstens die Besatzung eines gesunkenen U-Bootes zu retten, auch wenn keine Hoffnung mehr besteht, das U-Boot selbst zu bergen.
Damit die Besatzung von einem gesunkenen U-Boot ins DSRV-Rettungs-U-Boot umsteigen kann, verfügen die DSRV-Rettungs-U-Boote unten am Rumpf über eine Universal-Andockstation, mit der sie an den meisten gängigen U-Booten andocken können. DSRV-Rettungs-U-Boote können je nach Typ zwischen einigen wenigen und über 30 Personen pro Tauchgang aufnehmen. Rettungs-U-Boote unterscheiden sich stark in ihrer maximalen Tauchtiefe, die zwischen wenigen hundert Metern und deutlich über 1.000 Meter (DSRV) liegen kann.
Der Antwort auf die Frage der Tauchtiefe muss also immer die Frage nach der Art und dem Typ des Unterseebootes vorausgehen. Nur so kann diese Frage präzise beantwortet werden.