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Blog: Otto Kretschmer – Der erfolgreichste U-Boot-Kommandant des Zweiten Weltkriegs

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Otto Kretschmer
Otto Kretschmer

Der erfolgreichste U-Boot-Kommandant des Zweiten Weltkriegs

Wer war der erflogreichste U-Boot-Kommandant im Zweiten Weltkrieg?

Ein recht bekannter Satz charakterisiert die Kommandanten Kretschmer, Prien und Schepke wie folgt: Prien sei der berühmteste, Schepke der beim Volk beliebteste und Kretschmer der erfolgreichste aller U-Boot-Kommandanten gewesen.

Otto Kretschmer zählt zu den prägendsten Persönlichkeiten der deutschen U-Boot-Waffe im Zweiten Weltkrieg. Sein Name ist untrennbar mit taktischer Präzision, außergewöhnlicher Disziplin und einer bemerkenswerten Erfolgsbilanz verbunden. Als Kommandant von U 23 und später U 99 entwickelte er Methoden, die den Atlantikkrieg maßgeblich beeinflussten – und ihm den Spitznamen „Otto der Schweigsame“ einbrachten.

Frühe Jahre und Aufstieg in der U-Boot-Waffe

Geboren 1912 in Heidenau, trat Kretschmer 1930 in die Reichsmarine ein. Er gehörte einer Generation junger Marineoffiziere an, die in einer Phase des raschen technologischen Fortschritts ausgebildet wurden. Als er 1936 zur U-Boot-Waffe stieß, war die U-Boot-Flotte noch im Wiederaufbau begriffen – doch Kretschmer fand dort schnell seine Berufung.

Bereits als Kommandant des kleinen Küstenbootes U 23 machte er durch entschlossene und wagemutige Einsätze auf sich aufmerksam. Sein Ziel war nicht spektakulärer Aktionismus, sondern effektives, sorgfältig geplantes Vorgehen. Diese Eigenschaften brachten ihm früh den Ruf eines besonnenen und gleichzeitig hochgradig effektiven Kommandanten ein.

Taktisches Genie: „Ein Torpedo – ein Schiff“

Mit der Übernahme von U 99 begann Kretschmers eigentliche Erfolgsserie. Im Gegensatz zu vielen anderen Kommandanten setzte er auf Angriffe bei Nacht und über Wasser – ein riskantes, aber enorm wirkungsvolles Vorgehen. Die Royal Navy hatte zu Beginn des Krieges noch keine effektive Radartechnik, was ihm erlaubte, nahezu unbemerkt zwischen die feindlichen Konvois zu gelangen.

Kretschmers Leitprinzip „Ein Torpedo – ein Schiff“ war Ausdruck seines taktischen Perfektionismus. Er verschwendete keine Munition und griff nur an, wenn er absolute Trefferwahrscheinlichkeit sah. Damit gelang es ihm, eine beeindruckende Bilanz aufzubauen:

  • 47 versenkte Schiffe

  • Rund 274.000 BRT insgesamt

  • Damit erfolgreichster deutscher U-Boot-Kommandant nach Tonnage

Seine Nachtschlachten galten als Musterbeispiele für effiziente Kriegführung auf See.

„Silent Otto“ – Der stille Kapitän

Seinen Spitznamen verdankte Kretschmer jedoch nicht nur seinen lautlosen Angriffstaktiken. Auch im Inneren des Bootes herrschte eine unaufgeregte, disziplinierte Atmosphäre. Weder laute Befehle noch Hektik prägten seine Kommandoführung. Zeitzeugen berichten von einem ruhigen, überlegten Offizier, der sich weder von Erfolg noch Gefahr aus der Ruhe bringen ließ.

Manche alliierten Berichte betonen zudem, dass Kretschmer sich – soweit im Krieg möglich – um die Rettung Schiffbrüchiger bemühte oder sie zumindest warnte. Diese ritterlichen Ansätze trugen zu seiner späteren Reputation bei, auch außerhalb Deutschlands.

Der Untergang von U 99 und Kriegsgefangenschaft

Im März 1941 endete die Karriere des erfolgreichen Kommandanten abrupt. Während eines Angriffs im Nordatlantik wurde U 99 von britischen Zerstörern schwer getroffen. Kretschmer befahl das Auftauchen, ließ das Boot versenken und übergab seine Besatzung in britische Kriegsgefangenschaft.

Dort blieb er bis 1947 – und nutzte die Zeit, wie viele Marineoffiziere, für Studium, Analyse und intensiven Austausch mit anderen Gefangenen über Taktik und Seefahrt.

Nach dem Krieg: Rückkehr in die Marine

Anders als viele Offiziere seiner Generation kehrte Kretschmer in den 1950er-Jahren in den aktiven Dienst zurück. Mit dem Aufbau der Bundesmarine übernahm er bedeutende Funktionen und diente später sogar im Rahmen der NATO. Sein Fachwissen war begehrt, seine taktische Erfahrung unbestritten.

Ein Vermächtnis zwischen Strategie und Tragik

Die Figur Otto Kretschmer steht exemplarisch für die Ambivalenz der deutschen U-Boot-Waffe. Einerseits war er ein brillanter Taktiker, dessen Methoden bis heute in Marineschulen analysiert werden. Andererseits steht sein Wirken in einem Kontext, der untrennbar mit den Schrecken des U-Boot-Krieges verbunden ist: dem Sterben der Handelsschifffahrt, den Opfern im Atlantik und der Härte des Seekrieges.

Für Militärhistoriker bleibt Kretschmer ein faszinierendes, aber auch vielschichtiges Studienobjekt – eine Persönlichkeit, in der technische Exzellenz und die dunklen Realitäten des Krieges dicht nebeneinanderstehen.

 

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